Haase: Einigung in Berlin – Wildwest beim Ausbau der Windkraft etwas gebremst

Es gibt in Sachen Wind­kraft­aus­bau eine Eini­gung mit der Restam­pel. Der Antrag der CDU/C­SU-Frak­ti­on wird dann in der nächs­ten Woche in geän­der­ter Form im Ple­num beschlos­sen. Das hat der CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Chris­ti­an Haa­se (Höx­ter) dem Pivit mit­ge­teilt. Doch es blei­ben Fragen.

Kurz vor Ende der Legis­la­tur­pe­ri­ode lenkt Rot-Grün dem­nach noch auf den Uni­ons­kurs ein und gibt dem Pla­nungs­recht bei der Wind­kraft auf kom­mu­na­ler und regio­na­ler Ebe­ne wie­der den Vor­rang. Haa­se: »Zukünf­tig kön­nen Krei­se wie­der rechts­si­cher bean­trag­te Vor­be­schei­de für neue Wind­kraft­an­la­gen zurück­stel­len, wenn sie ande­ren Pla­nun­gen, die vor dem Abschluss ste­hen, widersprechen.«

»Damit sor­gen wir wie­der für ein Stück Ord­nung beim Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien«, betont Haa­se. »Es war nicht nach­voll­zieh­bar, dass mona­te­lan­ge inten­si­ve Pla­nun­gen auf kom­mu­na­ler und regio­na­ler Ebe­ne zum Aus­bau der Wind­kraft ein­fach unter­lau­fen wer­den konn­ten. Ich freue mich, dass mein Wer­ben erfolg­reich war und wir eine Eini­gung im Sin­ne der Akzep­tanz beim Wind­kraft­aus­bau errei­chen konnten.«

Noch viele Fragen offen

Es scheint, als stün­den da jetzt ein paar Leu­te mit her­un­ter­ge­las­se­nen Hosen da. Etwa beim Lan­des­ver­band Lip­pe. Das könn­te teu­er wer­den, vor allem, wenn sich da jemand mit der Vor­fi­nan­zie­rung der Pro­jek­te auf Vor­be­scheids-Basis ver­zockt haben soll­te. Anlass für Mit­leid besteht aber keinesfalls.

Es gibt jedoch noch vie­le wei­te­re offe­ne Fra­gen: Was ist mit den nicht nach Bun­des­im­mis­si­ons­schutz­ge­setz (BImSchG) bean­trag­ten Pro­jek­ten – an der Gau­se­kö­te zum Bei­spiel? Und das sind in der Regi­on nicht weni­ge. Dar­über gibt die nach­ste­hen­de Tabel­le (auch) Auskunft.

Das The­ma »Wind­kraft im Wald« ist noch lan­ge nicht durch. Die jetzt erziel­te Eini­gung ist bes­ten­falls ein Etap­pen­sieg, nicht mehr. Und dient vor allem dazu, vor der Bun­des­tags­wahl am 23. Febru­ar eine Debat­te in NRW ein­zu­fan­gen, die SPD, Grü­nen, FDP und auch der Uni­on gefähr­lich zu wer­den droh­te. Opi­um fürs Volk.

Die in den ver­gan­ge­nen Wochen plötz­lich auf­bran­den­de Empö­rung in poli­ti­schen Krei­sen über den angeb­li­chen »Wild­wuchs« – schon der Begriff ist Unsinn – ist auch eini­ger­ma­ßen ver­lo­gen. Im Pivit stand dazu schon vor einem Jahr eini­ges. Man konn­te es wis­sen, wenn man woll­te. Der Wind­kraft-Irr­sinn, den wir jetzt erle­ben, ist das Ergeb­nis poli­ti­schen Wil­lens. In ers­ter Linie von Schwarz-Grün in Düs­sel­dorf, assis­tiert von FDP und der SPD. Da war und ist ein Kar­tell am Werk.[1]See­len­lo­se Abzo­cker…

Nicht ver­ges­sen bis zum 23. Februar.

Der wich­ti­ge Satz zur Ein­ord­nung der heu­ti­gen »Erfolgs­mel­dung« ist der letz­te in der Legen­de. Klei­ne Subtraktionsaufgabe.

Anmer­kun­gen

Schreibe einen Kommentar