
Die SPD Lippe kettet sich auf Gedeih und Verderb an den Landesverband Lippe. Und das, obwohl dieser wegen seiner naturzerstörerischen Pläne in Sachen Windkraft unter anderem im Wald im Silberbachtal massiv in der Kritik steht. Und nicht nur der Landesverband als solcher darf nicht angetastet werden – auch die Windkraft soll weiterhin die neue vorrangige Einnahmequelle sein. Damit werden die Konflikte um Windkraft im Wald im Lipperland an Zahl und Intensität noch zunehmen. Nichts dazugelernt, wie es aussieht.
Das scheint die lippischen Sozialdemokraten aber nicht zu stören bzw. soll sie nicht stören dürfen, wenn es nach dem Vorstand geht, der ein entsprechendes Wahlprogramm für den Parteitag (Delegiertenkonferenz) an diesem Freitag vorlegt. Das übrigens so kurzfristig, dass eine ordentliche Beratung des Papiers in den SPD-Gremien vor Ort und somit auch etwaige Änderungsanträge gar nicht mehr möglich war. Die Genossen werden vom Vorstand überfahren. Wer da die Handschrift gewisser Landesverbands-Akteure und Aktivisten aus dem Detmolder Rathaus erkennt, liegt sicher goldrichtig.
Der Programmentwurf – 27 Seiten – ist erst am Montag von Kreisgeschäftsführer Julian Hördemann an die Delegierten versandt worden. Auch dem Pivit ist er zum Glück in den Schoß gefallen. So fällt die Meinungsbildung auch einer breiteren Öffentlichkeit doch viel leichter.

Wenn das der Stil der designierten Landratskandidatin Ilka Kottmann ist, dürfte das mit der erfolgreichen Wahl im September schwierig werden.
Beschlussvorlage_Kreiswahlprogramm