Wie die Energiemafia in Andalusien wütet

Solar­pa­nee­le statt Olivenhaine.

Im son­ni­gen Anda­lu­si­en nimmt die Ener­gie­wen­de der­zeit eine kon­flikt­rei­che Wen­dung. In die­ser Regi­on, die im euro­päi­schen »Grü­nen Deal« eine Schlüs­sel­rol­le spielt, ent­ste­hen rie­si­ge Solar­parks, die land­wirt­schaft­li­che Flä­chen und die Arten­viel­falt bedro­hen.

Juan Segu­ra, Besit­zer einer Öko-Feri­en­un­ter­kunft, erfährt das am eige­nen Leib. Vor sei­ner grü­nen Oase wur­de ein 150 Hekt­ar gro­ßer Pho­to­vol­ta­ik­park errich­tet, der sei­ne Gäs­te abschreckt und sein Geschäft gefähr­det. Er klagt über man­geln­de Abstim­mung und setzt sich für eine Ent­wick­lung ein, die die Men­schen und ihre Belan­ge berücksichtigt. 

Land­be­woh­ner in Anda­lu­si­en gehen auf die Bar­ri­ka­den. Klick auf das Bild führt zum Video.

Pilar Vas­quez, Bür­ger­meis­te­rin von Cani­les, erleb­te eine ähn­li­che Ent­täu­schung. Nach ihrer anfäng­li­chen Begeis­te­rung ange­sichts der 96 Mil­lio­nen Euro, die für einen 700 Hekt­ar gro­ßen Solar­park zuge­sagt wor­den waren, lehn­te sie das Pro­jekt ab. Zu hoch war der Preis für die Bewoh­ner: 150 Land­wir­te hät­ten ent­eig­net wer­den müs­sen. Nun plä­diert sie für Anla­gen, die sich har­mo­ni­scher in die ört­li­chen Gege­ben­hei­ten und deren Erfor­der­nis­se einfügen. 

Eine wei­te­re besorg­nis­er­re­gen­de, doch oft unter­schätz­te Fol­ge der Instal­la­tio­nen sieht der Orni­tho­lo­ge Fran­cis­co Valera im fort­schrei­ten­den Rück­gang ende­mi­scher Arten. Sei­ne For­schun­gen geben ihm Recht: Die Licht­re­fle­xe der Modu­le ver­stö­ren die Vögel, und die mas­si­ve Ver­bau­ung der Land­schafts­flä­chen ver­rin­gert ihren natür­li­chen Lebens­raum. Fran­cis­co Valera setzt sich nun für einen umwelt­ver­träg­li­che­ren Bau von Solar­parks ein. 

Kein Wun­der, dass die von Euro­pa geför­der­te »grü­ne Revo­lu­ti­on« für die Bevöl­ke­rung Anda­lu­si­ens zum Zank­ap­fel wird. Juan, Pilar und Fran­cis­co erken­nen zwar die Not­wen­dig­keit der Ener­gie­wen­de an, sind jedoch alle drei der Mei­nung, dass sie nicht auf Kos­ten der Ein­woh­ner und der Umwelt gehen darf.

Das kommt dem Pivit sehr bekannt vor. Auch in Lip­pe-Det­mold wer­den nicht nur wie an der Gau­se­kö­te Wald­flä­chen für Wind­kraft zer­stört; es wer­den auch Plä­ne geschmie­det, gro­ße land­wirt­schaft­li­che Flä­chen in »Solar­parks« umzu­wan­deln, um reich­lich Geld zu ern­ten um nach­hal­tig das Kli­ma zu schützen.

Wo das von wem aus­ge­brü­tet wird? Ist nicht so schwer zu erra­ten, oder?

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