
Es gibt in der Region wahrscheinlich nicht mehr ganz so viele Leute, die nicht verstanden haben, dass Windkraft im Wald nichts zu suchen hat. Zu den wenigen Unbelehrbaren, die es einfach nicht kapieren wollen, gehört die herrschende Kaste in Lippe-Detmold von der SPD.
Als der Detmolder Stadtrat die Tage zu entscheiden hatte, ob er das sogenannte Gemeindliche Einvernehmen für eine dieser riesigen Industriewindanlagen im Wald an der Gauseköte erklärt oder nicht, zeigte sich: Vernunft war bei fast allen eingekehrt, nur nicht bei der SPD, der Prinzen-Partei FDP und ein paar CDUlern. Sogar die Grünen hatten die Zeichen der Zeit erkannt und dagegen votiert. Besser spät als nie.
Windenergie kann grundsätzlich nicht an Orten wie Naturschutzgebieten, Nationalparks oder Kernzonen von Biosphärenreservaten erbaut werden. Bei Vogelschutz- und FFH-Gebieten ist es wichtig, dass die Erhaltungsziele der Tiere durch die Windräder nicht beeinträchtigt werden.
National Geographic
Die Sozis tun jedoch weiterhin so, als gäbe es kein Problem – höchstens das klitzekleine, existenzbedrohende für die Adlerwarte. Das wollen die pfiffigen roten Prinzenversteher technisch mit experimentellen Anlagen regeln, mit einer Art Adlererkennungssystem an den riesigen Anlagen. Oder mit einer Vergrämungstaktik. Dann sei alles gut.
Perversion im industriellen Maßstab
Nun, nichts könnte falscher sein. Experten verdrehen da sowieso nur die Augen. Und selbst wenn es in Detmold gar keine weltbekannte Adlerwarte gäbe, wären die Windenergieanlagen im Teutoburger Wald (und im Eggegebirge) und anderen Waldgebieten immer noch fehl am Platze und dürfen keinesfalls genehmigt werden. Ob nun in Verfahren nach regulären Regeln oder in den – jüngst in Berlin und Düsseldorf gestoppten – Wild-West-Verfahren der Windbarone.

Es geht auch, mit Verlaub, nicht nur um ein paar Vorzeigevögel, sondern auch um alle anderen sowie um Fledermäuse, Insekten und sonstige Waldbewohner und Durchzügler gleichermaßen. Und natürlich sind nicht nur die bis 270 Meter hohen Türme und die monströsen Rotoren das Problem, und schon gar nicht nur ein optisches, sondern auch die irrwitzigen Fundamente und alles, was zum Bau und Betrieb »notwendig« ist. Das hat doch mit Klimaschutz nicht das Geringste zu tun. Hier geht es nur um Kohle. Große Mengen Kohle.
Warum statt Wildtieren nicht mal ein paar Politiker vergrämen?
Aus diesem und weiteren Gründen (Tourismus, Wandern, Erholung…) gibt es nur eine akzeptable Marschrichtung: Keine Windkraft im Wald. Nirgends. Egal, auf welcher planerischen Basis. Ob nun mit oder ohne Regionalplan. Das Rumeiern vieler vorgeblicher Naturschützer in der Region ist unerträglich und heuchlerisch. Einfach mal nachsprechen: Finger weg von den Wäldern!
Mal Klartext: Wenn »Naturschützer« wie zum Beispiel der Nabu Lippe[1]Genau, da steht zu dem Thema Windkraft im Wald schon seit Monaten genau gar nichts… mit Leuten wie Lackmann kuscheln, dann ist das in etwas so, als würden Tierschützer mit dem Fleischbaron Tönnies unter einer Decke stecken.

Der Wind hat sich längst gedreht. Tipp: Mal nach Horn-Bad Meinberg oder neuerdings auch Schlangen schauen. Warum es insbesondere bei den Sozis in Lippe-Detmold (und NRW) trotzdem immer noch nicht Klick macht, lässt sich denken, wenn man sich im Pivit nochmals die Hintergründe vor Augen führt. Die Hartleibigkeit gegenüber allen vernünftigen Argumenten hat ihre Gründe – und Namen.
Da nehmen manche Lokalbonzen sogar in Kauf, für diese naturzerstörerische, asoziale, spalterische und nachhaltigkeitsfeindliche Strategie schon sehr bald böse abgestraft zu werden – erstmals an diesem Sonntag und dann auch regional bei der Landtagswahl am 14. September.
Um es frei nach Olaf Scholz zu sagen: Wie doof kann man sein?
Anmerkungen
↑1 | Genau, da steht zu dem Thema Windkraft im Wald schon seit Monaten genau gar nichts… |
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Im Ernst? Das hat wirklich jemand gesagt?
Wer war das denn? Gibt es da einen Namen, den man sich für die nächste Kommunalwahl merken sollte?
Und was das Gehirn angeht, bin ich nicht so sicher…
Das Beste, was ich in diesem Tenor aus dem Stadtrat von den Sozis gehört habe, war: „Die Vögel haben doch Augen im Kopf, die sehen doch, wo sie hinfliegen.“
Da könnte man genauso gut sagen: „Ihr habt doch ein Gehirn im Kopf – warum also …?“