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Die Rose trägt schwarz

Die vor­herr­schen­de Far­be in Lippe.

Lip­pe hat gewählt, und Lip­pe sieht schwarz.[1]Alle Ergeb­nis­se

Es hat­te War­nun­gen und Mah­nun­gen genug gege­ben. Aber die Arro­ganz der Sozi­al­de­mo­kra­ten ist weit grö­ßer als ihre Ein­sichts­fä­hig­keit. Und wer nichts ver­steht, den bestraft der Wäh­ler.[2]Hat da jemand »Horn-Bad Mein­berg« gesagt? Wie­der einmal.

Wie es gehen könn­te? Viel­leicht mal Chris­toph Dol­le fra­gen – 67.2 Prozent.

Es wäre an der Zeit, end­lich eini­ge per­so­nel­le Kon­se­quen­zen zu zie­hen. Da sind etli­che Rück­trit­te abge­half­ter­ter Appa­rat­schiks und Pöst­chen­samm­le­rIn­nen fäl­lig. Im Kreis und in den meis­ten Kom­mu­nen. So man­che sich für unver­zicht­bar hal­ten­de Sozis in Stadt, Kreis und Lan­des­ver­band soll­te sich zeit­nah ein neu­es Hob­by zur Ego-Pfle­ge suchen. Auch wenn es nicht leicht sein dürf­te, neue Gesich­ter zu fin­den – pas­sie­ren muss es doch.

Jung und neu allein ist auch zu wenig

Dass jung und neu allein aber auch nicht reicht, zeigt sich bei­spiels­wei­se in Exter­tal. Dort hat die SPD gera­de einen schar­fen Facon­schnitt ver­passt bekom­men. Und der Kan­di­dat von der FDP (!) steht mit leich­tem Vor­sprung in die Bür­ger­meis­ter­stich­wahl. Sieh mal an.

Gegen­bei­spiel August­dorf: Dort geht ein jun­ger SPD-Mann in die Stich­wahl gegen einen Wie­der­gän­ger. Das ist mehr als ein Ach­tungs­er­folg, wenn auch noch nicht sofort erfolgreich.

Die vor­herr­schen­de Far­be im Kreis.

Dass der nächs­te lip­pi­sche Land­rat Haa­se (CDU) hei­ßen wird, ist schon jetzt eini­ger­ma­ßen klar. Da bräuch­te es die Stich­wahl in zwei Wochen gar nicht mehr.

Die Sozi­al­de­mo­kra­ten haben aus­ge­rech­net in ihrem Stamm­land NRW ihr schon vor fünf Jah­ren his­to­risch schlech­tes Ergeb­nis mit nun 22,1 Pro­zent noch ein­mal um gut zwei Pro­zent­punk­te unterboten.

Kla­res Signal von Rhein und Ruhr

Nicht mal in der Kreis­stadt Det­mold gibt es Grund zum Jubeln. Bes­ten­falls mit einem im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes blau­en Auge davon­ge­kom­men. Der alte und neue Amts­ver­wal­ter mit SPD-Par­tei­buch darf sich bei der CDU bedan­ken, die nichts anzu­bie­ten hat­te. Und bei den Grü­nen, die erst gar nie­man­den ins Ren­nen geschickt hatten.

Letzt­lich sind das aber – wie auch in der Zucker­stadt Lage oder in Leo­polds­hö­he – nur tak­ti­sche Spiel­chen und hat mit etwa­igen per­sön­li­chen Meri­ten nichts zu tun. Die ändern am deut­lichst erkenn­ba­ren jah­re­lan­gen Trend und Wäh­ler­wunsch gar nichts. Erst recht nicht auf lan­ge Sicht.

Wenn Verlierer sich als Sieger sehen

Die Grü­nen haben auf gan­zer Linie ver­lo­ren. Ach­tungs­er­fol­ge da und dort, wer­den hier und da nur noch als Steig­bü­gel­hal­ter gebraucht. Mehr nicht. Auch das kei­ne Überraschung.

Mehr noch als im Kreis gilt der Weck­ruf für das Land NRW. Ohne inhalt­li­che und per­so­nel­le Erneue­rung wird die SPD zer­rie­ben. Wer immer noch nicht ver­stan­den hat, was die Stun­de geschla­gen hat, dem ist nicht zu hel­fen. Wie vie­le Wah­len braucht es denn noch?[3]Das kannst schon so machen, aber dann isses halt Kacke.

Der amtie­ren­de Minis­ter­prä­si­dent Wüst mag sich als Sie­ger füh­len. Dabei war es – neben der SPD – auch für sei­ne CDU das schlech­tes­te Kom­mu­nal­wahl­er­geb­nis seit Grün­dung des Lan­des 1946. Man soll­te auch nicht ver­ges­sen, dass er nur dank eini­ger Ver­lie­rer von heu­te als Chef einer Gru­sel­ko­ali­ti­on im Amt ist. Bis zur Land­tags­wahl soll­te er Plan B aus der Schub­la­de holen und sehen, dass er den grü­nen Klotz am Bein los wird. Für einen nach­hal­ti­gen Erfolg braucht es jedoch weit mehr als poli­ti­sche Strip­pen­zie­he­rei und Bul­ler­bü-Gewursch­tel. Es blei­ben nicht mal mehr zwei Jahre.

Ver­spre­chun­gen und unge­deck­te Schecks zie­hen nicht? Offen­bar doch. Die im Schnitt ver­drei­fach­ten Zah­len der selbst­er­nann­ten Alter­na­ti­ve spre­chen Bän­de. Wer das bewei­nen möch­te – hin­ten anstellen.

Eine gute Nach­richt gibt es: Die Wahl­be­tei­li­gung im Land war mit 56,8 Pro­zent hoch (2020: 51,9 Prozent).

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1 Alle Ergeb­nis­se
2 Hat da jemand »Horn-Bad Mein­berg« gesagt?
3 Das kannst schon so machen, aber dann isses halt Kacke.

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