Der mit reichlich Vorschusslorbeeren bekränzte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD muss ein bisschen aufpassen, dass er nicht als Hütchenspieler in die Geschichte eingeht. Neue Brigaden – 4.000 Mann – für die Ostflanke zu versprechen ist das eine; alte, eh schon schwächelnde dafür zu entkernen, ist das andere. Aber was weiß ich schon?
Echte Aufstockung geht anders.
Und, wo wir schon von Gespenstern reden, wir sehen wieder mal bestätigt: Totgesagte leben länger. So soll das vor acht Jahren in Augustdorf außer Dienst gestellte Panzerartilleriebataillon 215 eine Renaissance erleben und neu aufgestellt werden. Sieh an, sieh an.[1]Ob Major Facius wohl noch lebt?
»Die Brigade Litauen ist das Leuchtturmprojekt der Zeitenwende«, erklärte Pistorius vollmundig. Man wird ihn an seinen großen Worten messen. Wie seine VorgängerInnen auch.
Damit nicht genug, will Pistorius das weitgehend degenerierte Land auch noch »kriegsfähig« machen. Da wünsche ich ihm viel Spaß und Erfolg. Aber Visionen beflügeln ja angeblich.
Und dann ist da noch die Art und Weise, wie der deutsche Generalmajor Markus Kurczyk abserviert wurde. Der Fall müffelt ganz gewaltig nach Intrige, wie ich finde.[2]Ohne Paywall
Da stellt sich durchaus die Frage: War Boris Pistorius der eigene Ruf wichtiger als ein faires Verfahren für seinen verdienten Offizier?
Anmerkungen
↑1 | Ob Major Facius wohl noch lebt? |
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↑2 | Ohne Paywall |