Die Energieversorgung in Deutschland ist nicht gefährdet? Natürlich nicht – und Schweine können übrigens fliegen.
Im Januar 2019, dann erneut im Mai gab es besorgniserregende Situationen im Netz – wie an dieser Stelle kürzlich berichtet. Und im vergangenen Monat war Strom so knapp, dass nur mit Hilfe aus anderen Staaten Europas der Blackout verhindert werden konnte. Und das nicht nur einmal, sondern an drei verschiedenen Tagen, am 6., 12. und 25. Juni. Und wieder wird vermutet, dass »der Markt« – genauer: Stromspekulanten – hinter den Engpässen standen. Netzbetreiber bezeichneten die Lage als »kritisch«.
Branchendienst Energate: Turbulenzen im Regelenergiemarkt
Ein Bieter, der mit einem hohen Gebot von 200 MW ins Rennen ging, kam in der Regelenergieauktion der Übertragungsnetzbetreiber mit 94 MW zum Zuge und kassierte somit über 3,5 Mio. Euro. Die 200 MW deuten auf einen konventionellen Kraftwerksbetreiber, dessen Anlage in den vier Stunden für die Netzsicherheit bereit stand.
Handelsblatt: Blackout-Gefahr – Im deutschen Netz wurde der Strom knapp
In der Spitze fehlten sechs Gigawatt an Leistung. Das entspricht in etwa der Leistung von sechs großen Kernkraftwerken. Der Puffer, den die Netzbetreiber zum kurzfristigen Eingreifen bisher zur Verfügung gehalten haben, betrug nur drei Gigawatt.
Spiegel: Deutsche Netzbetreiber kämpften mit akuter Stromnot
Im deutschen Stromnetz herrschten zuletzt chaotische Zustände: Elektrizität wurde knapp, Nachbarländer starteten Hilfsaktionen, die Preise explodierten.
Welt: An mehreren Tagen im Juni wurde in Deutschland der Strom knapp
Als Konsequenz aus den Engpässen haben die Netzbetreiber inzwischen die ausgeschriebene Menge der sogenannten Minutenreserve zur Netzstabilisierung verdoppelt.
n‑tv: Stromnetz stand kurz vor dem Kollaps
Im deutschen Elektrizitätsversorgungssystem sind in den vergangenen Tagen signifikante Systembilanzabweichungen aufgetreten, welche die Systemsicherheit gefährden.
Langsam, aber sicher zeigt sich, was manche schon länger befürchten: Die sogenannte Energiewende ist eine Gefahr nicht nur für die Wirtschaft, sondern für das ganze Land.
Für den Fall, dass der »völlig ausgeschlossene« Blackout dann doch mal passiert – hier informiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Blackout – Was tun, wenn der Strom ausfällt.
Wer jetzt noch nicht alarmiert genug ist, vertiefe sich in die kundigen Beiträge des österreichischen Spezialisten Herbert Saurugg. Wie etwa »Wenig beachtete Nebenwirkungen der Digitalisierung«.
Wir haben also ein Problem, weil das Wachstum der Digitalbranche in der Energiewende nicht vorkommt.
Darin heißt es: »Löst man nach den verfügbaren Ausgangsdaten den Stromanteil für Digitalisierung heraus, der im Ausgangsjahr 2015 bei ca. 45 TWh gelegen haben dürfte, belässt man das Einsparungspotential beim Rest von Industrie und „Gebäude“ und leitet für die Digitalisierung ein Zuwachsszenario ab, dass den mittleren Wachstumserwartungen der Branche entspricht, haben wird für 2030 plötzlich nicht mehr eine Reduzierung von 520 auf 470 TWh, sondern eine Erhöhung von 520 auf 800 TWh – oder anders formuliert eine Energielücke von 330 TWh aufgrund des Wachstums der Digitalbranche. Dabei sind schon zunehmende Energieeffizienzeffekte bei der Digitalisierung berücksichtigt.«