Tja, das war nun schon der zweite »Tatort« in Folge, den ich vorzeitig abgeschaltet habe – wenn auch aus jeweils etwas anderen Gründen.
Voriges Wochenende war es die Berliner Ausgabe. Den anzusehen, fühlte sich in etwa so an wie eine Autobahntoilette an der A2 zu benutzen. Schmierig, widerlich. Ich hatte beständig das Gefühl, mir die Hände waschen oder besser noch duschen zu müssen. Nix wie raus da.
Gestern habe ich den Wiesbadener (eigentlich de facto Frankfurter) »Tatort« nicht zu Ende gebracht – genialer Lars Eidinger hin oder her. Ob’s an der im Großen (Nazis) wie im Kleinen (Familie) abstrusen Geschichte lag, am irgendwie blutarm agierenden Tukur oder an der grottenschlechten Kamera und miserablen Lichtführung – ich kann’s nicht sagen. Leidgetan hat mir Barbara Philipp, die kaum mehr als Deko sein und dem Murot beim Denken zusehen darf. Wobei das penetrante philosophische Name-Dropping extrem nervt. Immerhin: Vier Semester Philosophie hatte man ihm eigens dafür angedichtet. [1]Heutzutage reicht das für deutsche TV-Talkshows. Wen soll das Geschwurbel beeindrucken?
»Tatort« ist auch nicht mehr, was er mal war. Nicht mal der mit Murot. Die Marke scheint nachhaltig beschädigt, möglicherweise. Nicht nur durch das unsägliche #allesdichtmachen. Das Beste, was man von der Folge gestern sagen kann, ist: Es wurde nicht pausenlos verbal oder tatsächlich in allen möglichen Varianten kopuliert. Immerhin.
Anmerkungen
↑1 | Heutzutage reicht das für deutsche TV-Talkshows. |
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