Hier ein verkappter, als »nachdenklich« getarnter Hetzpost aus der rechten, dort ein dümmlicher Kommentar aus der linken Ecke. Dumpfbacken aller Länder, vereinigt euch. Das reichte dann mal.
War ja nicht so, dass ich noch mehr Gründe gebraucht hätte, diesem Kommunikationssimulator (mal wieder) den Rücken zu kehren. Gerade in jüngster Zeit kamen zu den generellen Bedenken spezielle kleinere und größere Ärgernisse hinzu. Natürlich in erster Linie das bereits erwähnte Problem der allgegenwärtigen Hetze.
Aber auch die Verhaltensweisen mancher Facebook-Nutzer finde ich schwer zu ertragen. Das schwankt zwischen unverschämt und merkwürdig. Einiges wird mir wohl ewig ein großes Rätsel bleiben. Warum bin ich mit jemandem »befreundet«, wenn ich niemals mit ihm interagiere? Oder er/sie nie mit mir?
Warum schicke ich jemandem, den ich aus dem richtigen Leben schon jahrelang mehr oder weniger gut kenne, aber lange nicht gesehen habe, eine Freundschaftsanfrage und schaffe es dann nicht mal, ein »Hallo, wie geht es dir?« hervorzubringen?
Warum nehme ich ein Hilfsangebot bei einem Buchprojekt von einem Facebook-Kontakt an und pöbele den Helfer dann an, wenn er das ernst nimmt und sich nicht so gleichgültig verhält wie ein bezahlter Handlanger?
Warum meinen manche, es sei völlig in Ordnung, eine direkte sachliche Frage im Chat einfach zu ignorieren?
Wie kommt es, dass manche kein Problem damit haben, einen Chat grußlos abzubrechen und zu verlassen?
Würde man im richtigen Leben auch so mit einem Gesprächspartner umgehen?
Befriedigende Antworten auf solche Fragen wird es wohl nicht geben. Muss es auch nicht. Aber ich bin ja alt genug, meine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen und entsprechend zu handeln. Weniger ist mehr. Das war schon immer so. Also weg mit den falschen Freunden und dem pseudosozialen Mist.
Könnte sein, dass ich ein paar Fotografie-Gruppen bei Facebook vermissen werde. Einzelne Kontakte natürlich auch. Aber das muss dann halt anders kompensiert werden. Sollte gehen.
[…] Ich kenne die Argumente, die für einen Verbleib bei Facebook sprechen. Letztlich aber ist es wie immer im Leben : Man muss in Ruhe abwägen. Und sich dann entscheiden. [1]Ist inzwischen passiert […]