Die nach meinem Empfinden spannendste Nachricht heute zum CDU-Parteitag morgen: Die Bundesbürger trauen keinem der drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz zu, auch Kanzler zu können. Das hat das aktuelle Polit-Barometer ergeben. Nicht Wackel-Laschet, nicht dem Vertreter des Groß-Kapitals und Trump-Freund, nicht dem angeblichen Clooney-Double.
Selbst die Anhänger der CDU/CSU sprechen Merz, Laschet und Röttgen mehrheitlich die Kanzlerfähigkeit ab.
Zwar geht es offiziell (noch) gar nicht um die Kanzler-Frage, aber vielsagend ist diese Einschätzung des Wahlvolks allemal. Nach dessen Einschätzung wäre einzig ein Bayer von der CSU für das Spitzenamt qualifiziert: Markus Söder (ja: 54 Prozent; nein: 38 Prozent).
Hört, hört. In Krisenzeiten scheinen die Leute denen zu vertrauen, die klare Ansagen machen.
Den angeblichen Hype um Laschets hinteren Tandemradler Jens Spahn (Hoffnungsträger?) glaube ich nicht. Maßlos überschätzt, vor allem in Redaktionen. Gilt sinngemäß auch für die Grünen.
Interessant auch, dass Olaf Scholz (SPD) trotz der offenkundig dramatischen Misere seiner Partei noch auf passable Vertrauens-Werte kommt: 45 Prozent. Meine Meinung ist nach wie vor, dass die SPD einen fatalen (lies: tödlichen) Fehler gemacht hat, ihn nicht zum Vorsitzenden zu machen.
Immerhin: Dass sowohl die ahnungslose wandelnde Pendlerpauschale Habeck und das nicht minder ahnungslose speichernde Netz Baerbock von der Elektropartei – ehemals Grüne, ehemals Umweltschützer – auf Kanzlerfähigkeitswerte von nur 28 bzw. 22 Prozent kommen, lässt hoffen.
Abgerechnet wird immer noch zum Schluss.
Da denke ich an das weise Wort:
Das Volk versteht das meiste falsch. Aber es fühlt das meiste richtig.
Kurt Tucholsky, linker Demokrat, Sozialist