„Du lebtest in einer unruhigen Zeit, hast gekämpft für Menschlichkeit und Frieden, hast den Mut gehabt, klar und deutlich aufzuzeigen, was falsch läuft. Du hast dafür mit deinem Leben bezahlt und eine Familie ohne Vater und Ehemann zurücklassen müssen. Ich wünsche mir, dass dein Tod nicht vergebens war. Dass viele Menschen – und ganz besonders wir jungen – durch dich ermutigt werden, einzustehen für das, was wichtig und richtig ist: für Menschlichkeit, Toleranz und Frieden.“
Tobias Wiederkehr, Urenkel von Felix Fechenbach
Heute vor 90 Jahren, am 7. August 1933, wurde der Journalist Felix Fechenbach im Kleinenberger Wald zwischen Lichtenau und Scherfede von Angehörigen der SA und SS ermordet, erschossen auf dem Transport zum KZ in Dachau. Die braunen »Helden« wollten wohl auf Nummer sicher gehen. Sie schossen, wahrscheinlich zu dritt, 20mal auf ihr Opfer. In den Rücken. Gestorben ist ihr Opfer dennoch erst später im Krankenhaus in Scherfede.
Nicht alle seiner Mörder und deren Hintermänner wurden belangt.
Fechenbach war nicht nur Sozialdemokrat und Pazifist. Der ehemalige Sekretär Kurt Eisners war auch Jude. Nicht zuletzt machte Fechenbach sich in seinen Zeitungskolumnen – »Nazi-Jüsken« im lippischen sozialdemokratischen „Volksblatt“ – über die Nazis lustig und verarbeitete Insider-Informationen aus der Hitler-Partei.[1]Das Blatt war ab 2. März 1933 verboten Für seine Gegner Gründe genug, ihn auf die Todesliste zu setzen.
Dass Fechenbach Weltkriegsteilnehmer war und seinen Mut auch in Uniform unter Beweis gestellt hatte (EK II, schwer verwundet), schützte ihn nicht vor dem Hass derer, die sich daran gemacht hatten, das Gesicht Deutschlands für immer zu verändern.
Aus Beschimpfungen wurden Morddrohungen. Aus Drohungen die Tat.[2]Gedenkstätte Deutscher Widerstand[3]Westfalen-Blatt
In Detmold, wo er zuletzt wirkte, ist Fechenbachs Name an mehreren Stellen sichtbar. Wo er ermordet wurde, steht ein Denkmal.
Denkmäler sind übrigens dazu da, dem Vergessen entgegenzuwirken und das Denken späterer Generationen zu befördern.
Anmerkungen
↑1 | Das Blatt war ab 2. März 1933 verboten |
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↑2 | Gedenkstätte Deutscher Widerstand |
↑3 | Westfalen-Blatt |