Mut war für ihn nicht nur ein Wort

Felix Fechen­bach (1894−1933)

„Du leb­test in einer unru­hi­gen Zeit, hast gekämpft für Mensch­lich­keit und Frie­den, hast den Mut gehabt, klar und deut­lich auf­zu­zei­gen, was falsch läuft. Du hast dafür mit dei­nem Leben bezahlt und eine Fami­lie ohne Vater und Ehe­mann zurück­las­sen müs­sen. Ich wün­sche mir, dass dein Tod nicht ver­ge­bens war. Dass vie­le Men­schen – und ganz beson­ders wir jun­gen – durch dich ermu­tigt wer­den, ein­zu­ste­hen für das, was wich­tig und rich­tig ist: für Mensch­lich­keit, Tole­ranz und Frieden.“

Tobi­as Wie­der­kehr, Uren­kel von Felix Fechenbach

Heu­te vor 90 Jah­ren, am 7. August 1933, wur­de der Jour­na­list Felix Fechen­bach im Klei­nenber­ger Wald zwi­schen Lich­ten­au und Scher­fe­de von Ange­hö­ri­gen der SA und SS ermor­det, erschos­sen auf dem Trans­port zum KZ in Dach­au. Die brau­nen »Hel­den« woll­ten wohl auf Num­mer sicher gehen. Sie schos­sen, wahr­schein­lich zu dritt, 20mal auf ihr Opfer. In den Rücken. Gestor­ben ist ihr Opfer den­noch erst spä­ter im Kran­ken­haus in Scherfede. 

Nicht alle sei­ner Mör­der und deren Hin­ter­män­ner wur­den belangt.

Fechen­bach war nicht nur Sozi­al­de­mo­krat und Pazi­fist. Der ehe­ma­li­ge Sekre­tär Kurt Eis­ners war auch Jude. Nicht zuletzt mach­te Fechen­bach sich in sei­nen Zei­tungs­ko­lum­nen – »Nazi-Jüs­ken« im lip­pi­schen sozi­al­de­mo­kra­ti­schen „Volks­blatt“ – über die Nazis lus­tig und ver­ar­bei­te­te Insi­der-Infor­ma­tio­nen aus der Hit­ler-Par­tei.[1]Das Blatt war ab 2. März 1933 ver­bo­ten Für sei­ne Geg­ner Grün­de genug, ihn auf die Todes­lis­te zu setzen. 

Dass Fechen­bach Welt­kriegs­teil­neh­mer war und sei­nen Mut auch in Uni­form unter Beweis gestellt hat­te (EK II, schwer ver­wun­det), schütz­te ihn nicht vor dem Hass derer, die sich dar­an gemacht hat­ten, das Gesicht Deutsch­lands für immer zu verändern.

Aus Beschimp­fun­gen wur­den Mord­dro­hun­gen. Aus Dro­hun­gen die Tat.[2]Gedenk­stät­te Deut­scher Wider­stand[3]West­fa­len-Blatt

In Det­mold, wo er zuletzt wirk­te, ist Fechen­bachs Name an meh­re­ren Stel­len sicht­bar. Wo er ermor­det wur­de, steht ein Denkmal.

Denk­mä­ler sind übri­gens dazu da, dem Ver­ges­sen ent­ge­gen­zu­wir­ken und das Den­ken spä­te­rer Gene­ra­tio­nen zu befördern.

Anmer­kun­gen

Anmer­kun­gen
1 Das Blatt war ab 2. März 1933 verboten
2 Gedenk­stät­te Deut­scher Widerstand
3 West­fa­len-Blatt

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