Das ist eine schnelle Karriere. Eben kannte ich das Wort »weibeln« noch gar nicht. Sekunden später wird es »Wort der Woche«. 🙂
Ich bin darauf gestoßen, als ich in der NZZ einen Text las, in dem es hieß: »Für eine Lockerung haben die Telekomfirmen deshalb intensiv geweibelt. Nun stehen sie vor einem Scherbenhaufen – und die Schweiz wie ein Esel vor dem Datenberg.« [1]Esel vor dem Berg? Bei uns wäre das ein »Ochs«. Aber in der Schweiz ist ja manches anders.
Das Wort »weibeln« ist viel weniger sexistisch als es scheinen mag. Und wenn es doch eine Verbindung zum »Weibe« gibt, dann ist sie eher mittelbar. »Weibeln« bedeutet so viel wie »werbend umhergehen« oder »Stimmung machen«. [2]Etwaige Bemerkungen zu diesem Satz wären hingegen eindeutig sexistisch!
Es leitet sich offenbar ab von »weiben« („sich emsig hin und her bewegen“), was wiederum von althochdeutsch »weibil« abstammt.
Es gab auch der Schweizerischen Amtsbezeichnung »Weibel« den Namen. Der dient der Regierung, dem Parlament oder dem Gericht. Der Weibel ist für Dienst- und Botengänge zuständig, wirkt als Saaldiener und hat zeremonielle Aufgaben.
Es steckt übrigens auch in unserem »Feldwebel«. [3]Wobei sich meiner Erfahrung nach bei den Unteroffiziersgraden der Bundeswehr kaum jemand durch »emsiges Hin- und Herbewegen« besonders hervortat
Anmerkungen
↑1 | Esel vor dem Berg? Bei uns wäre das ein »Ochs«. Aber in der Schweiz ist ja manches anders. |
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↑2 | Etwaige Bemerkungen zu diesem Satz wären hingegen eindeutig sexistisch! |
↑3 | Wobei sich meiner Erfahrung nach bei den Unteroffiziersgraden der Bundeswehr kaum jemand durch »emsiges Hin- und Herbewegen« besonders hervortat |