Wir müssen gewissermaßen unser Land winterfest machen.
Corona ist ja bald vorbei.
Und dann, glaube ich, müssen wir uns natürlich damit auseinandersetzen, dass das Virus eben nicht weg ist, dass wir all diese Maßnahmen ergreifen müssen, aber es trotzdem dazu kommen wird, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger infizieren, ganz besonders diejenigen, die sich nicht haben schützen lassen und die nicht geimpft sind.
So klingt das Staatsmännchen Scholz, Beinahe-Bundeskanzler von der SPD und wohl bald Regierungschef von Lindners und Habecks Gnaden.
Wir haben eine Lage, die alles übertreffen wird, was wir bisher hatten.
Das sagt die gerade noch so amtierende Bundeskanzlerin Angel Merkel.
Wessen Einschätzung ist wohl die richtige?
Aber man gräme sich nicht. Wir kriegen eine ganz ganz tolle Koalition von SPD, FDP und Elektro-FDP. Und die haben sich alle ganz doll lieb. Und haken sich unter. Sagt der nette Onkel Scholz. Das ist doch schön. Da kann uns nichts passieren.
In the garden, growth has it seasons. First comes spring and summer, but then we have fall and winter. And then we get spring and summer again.
Mr. Chance, the gardener
Nur drei Tage später – anscheinend gewinnen auch andere diesen Eindruck …
Der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt für sich in Anspruch, die Dinge klar zu ordnen und Politik besser zu erklären. Und dann antwortet er auf die Frage, ob es angesichts der dramatischen vierten Corona-Welle nicht ein Fehler der Ampel-Parteien war, die pandemische Lage auslaufen zu lassen: Maßnahmen seien verschärft worden und die neue Regierung werde einen Corona-Krisen-Stab einrichten. Scholz ist ein Meister darin, zu reagieren, ohne die Frage zu beantworten. Erklärungen sehen anders aus.
Kristina Dunz