Und wieder ein Text, der meiner unmaßgeblichen Meinung nach in Stein gemeißelt gehört.
Insbesondere die Einschätzung von Antje Vollmer hinsichtlich der westlichen Arroganz nach dem Ende der Sowjetunion – der großen allgemeinen wie der kleinen, die sich im ehrlosen Umgang mit Michail Gorbatschow zeigt, teile ich vollumfänglich. Dabei verstehe ich mich noch nicht mal als Pazifisten.
Bis heute ist erstaunlich, ja unfassbar, wie wenig Gewicht dem beigemessen wurde, dass die Auflösung eines sowjetischen Weltimperiums nahezu gewaltfrei vonstatten ging. Die naïve Beschreibung dieses einmaligen Vorgangs lautete dann etwa so: Wie ein Kartenhaus, hochverdient und unvermeidlich, sei da ein ganzes System in sich zusammengesackt.
Antje Vollmer
Ihre Analyse ist hellsichtig, moralisch integer und völlig unbeeindruckt von dem, was man Zeitgeist nennt. Gäbe es mehr Politiker und Politikerinnen ihrer Güte, stünde es besser um Europa und auch um dieses Land.
Dass es ihr gesundheitlich nicht gut geht, schmerzt. Umso wichtiger, dass Antje Vollmer dies noch gesagt hat. Hoffentlich haben die Adressaten gut zugehört.