Nun gut, also kommt jetzt die Wehrpflicht – genauer gesagt: deren Reaktivierung. Sagt der gefühlte Kanzler Pistorius von der SPD, der das Land und seine Menschen in vier Jahren wieder »kriegstüchtig« machen möchte.[1]Befragung der Bundesregierung, 5. Juni 2024 Oder so etwas ähnliches. Also, wohl mehr auf dem Papier, damit wir uns recht verstehen.[2]So ähnlich wie bei seinen deutschen Brigaden für die Ostfront im Baltikum. Los gehen soll es mit einer Art Wehrerfassung. Konkret: ein Fragebogen. Oder so etwas ähnliches. Man weiß nicht so genau.
Oder soll es am Ende doch eine allgemeine – militärische oder zivile – Dienstpflicht werden, für Männer und Frauen, nahezu unabhängig vom T‑Grad? Schätze, das eher nicht. Wäre ja eine sinnvolle Idee. Und das widerstrebt bekanntlich allen Ampel-Prinzipien. Auch mit Blick auf die gesellschaftlich wünschenswerte Wiederbelebung von Common Sense. Der ist uns ja in den bleiernen Kohl-Jahren ff. abhanden gekommen.
Wie das Ganze praktisch gehen soll, ist auch unklar. Wer erfasst wen wie genau? Vielleicht über die KWEA? Ach nee, die gibt es ja nicht mehr. Blöd. Ah, ich weiß. Die Schulen machen das. Vielleicht angedockt an die Entlassfeiern. Die haben die Daten. Die haben die Schüler und Schülerinnen. Perfekt.
Um gewisse – hüstel… – Ausstattungsprobleme zu beheben,[3]Immerhin: Vier von fünf bekamen einen Rucksack ist im BMVg nach Informationen aus gut unterrichteten Kreisen die Idee entstanden, zum Beispiel die Bekleidungsvorschriften etwas zu lockern. Konkret: Kein Uniformzwang mehr. Schon aus psychologischen Gründen – Gleichmacherei ist Scheiße, Individualität ist alles. In den Dreck werfen muss auch nicht unbedingt sein. Das laute Geballer auch nicht. Weil GenZ auf sowas nicht steht. Gleichschritt ist auch out. Nicht mehr zeitgemäß.
Aber: Es wäre vorstellbar, dass jungen Leute erst mal mit ihren privaten Zivilklamotten einrücken in ihr Zeltlager – richtige Unterkünfte gibt es ja auch nicht. Oder hat Pistorius schon welche erfunden? Habe ich das nicht mitgekriegt? Na, jedenfalls: Baggy pants sind okay, Sneaker sind okay, Tanktops sind total okay, Dreadlocks sind okay …
Da die Verpflegung der Rekruten ebenfalls schwierig werden könnte, darf Mutti auch ab und zu mal einen Pott Suppe an der Pforte abgeben. Und die oder der – äh… – Verlobte darf auch hin und wieder mal in der Kaserne was für die Kampfmoral tun. Kiffen im Dienst? Na gut. Geht klar. Ist ja so etwas wie Panzerschokolade.
So geht Zeitenwende.
Nur eines bleibt wie immer: Man wird den opferbereiten jungen Menschen alle möglichen Märchen erzählen, nur nicht die Wahrheit darüber, was sie in einem Krieg wirklich erwartet. Das hat ja Tradition. Und die muss hochgehalten werden
Anmerkungen
↑1 | Befragung der Bundesregierung, 5. Juni 2024 |
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↑2 | So ähnlich wie bei seinen deutschen Brigaden für die Ostfront im Baltikum. |
↑3 | Immerhin: Vier von fünf bekamen einen Rucksack |