Horn-Bad Meinberg und Detmold werden mit noch mehr »Windrädern« beglückt

»Wind­rad« nahe Hel­pup, 2011. Damals waren sie noch ver­gleichs­wei­se klein. (Foto: Micha­el Kaiser)

Die vor­weih­nacht­li­che Besche­rung fällt noch üppi­ger aus. 

Wenn heu­te abend die Bür­ger­schaft in der Burg­scheu­ne in Horn mit den Ver­tre­tern des Lan­des­ver­ban­des Lip­pe über den Wind­wahn am Sil­ber­bach­tal dis­ku­tiert, kann der neu­es­te Streich der Wind­kraft-Lob­by gleich mit ver­hack­stückt werden.

Seit ges­tern (Mon­tag, 9. Dezem­ber) liegt bei der Stadt­ver­wal­tung ein wei­te­res Betei­li­gungs­schrei­ben des Krei­ses Lip­pe zur Errich­tung einer Wind­ener­gie­an­la­ge in Horn-Bad Mein­berg vor. Und wie­der hat die Stadt zwei Mona­te Zeit – bis 9. Febru­ar 2025 -, um das gemeind­li­che Ein­ver­neh­men zu ertei­len oder zu ver­sa­gen. Das hat der Pivit soeben aus gut unter­rich­te­ter Quel­le erfahren.

Vor­ha­ben­trä­ger sind die alten, lie­ben Freun­de der lip­pi­schen Land­schaft aus dem Nach­bar­kreis Pader­born. Die West­fa­len­WIND hat auf den Flä­chen von Ste­phan Prinz zur Lip­pe zwei Anträ­ge auf jeweils eine wei­te­re Indus­trie­wind­an­la­ge in der Gemar­kung Holz­hau­sen-Extern­stei­ne (Stadt HBM) und Gemar­kung Ber­le­beck (Stadt Det­mold) gestellt.

Die­se bei­den Anla­gen sol­len die zuletzt sie­ben Wind­ener­gie­an­la­gen (anfangs 13) im Bereich der Gau­se­kö­te ergän­zen. Ver­lust­aus­gleich quasi.

Das Wind­räd­chen in Horn-Bad Mein­berg (WEA 15) rückt nach Infor­ma­tio­nen des Pivit noch­mals näher an die Extern­stei­ne und den Orts­teil Holz­hau­sen-Extern­stei­ne heran. 

Die Gesamt­an­la­gen­hö­he beträgt 246,60 Meter.

Da sind sie wie­der, die kon­gru­en­ten Inter­es­sen von Lan­des­ver­band Lip­pe in Lem­go und Fürs­ten­haus in Det­mold.[1]Koope­ra­ti­on zur Geld­ver­meh­rung Und wie­der wird der wider­spens­ti­gen Kom­mu­ne die Pis­to­le auf die Brust gesetzt.

Wider­stand gibt es der­zeit aller­dings nur in Horn-Bad Mein­berg. In Det­mold kön­nen die SPD-geführ­te Stadt­ver­wal­tung und der Rat den Wind­kraft­lob­by­is­ten gar nicht schnell genug den roten Tep­pich aus­rol­len. Die haben das aus­beu­te­ri­sche, staats­schäd­li­che (!) Sys­tem sehr gut ver­stan­den, wol­len aber als Kom­mu­ne dar­an mit­ver­die­nen. Fin­de den Fehler.

Mit Kli­ma­schutz oder Nach­hal­tig­keit hat das alles nicht das Gerings­te zu tun. Hier geht es nur dar­um, die All­ge­mein­heit um Mil­li­ar­den zu erleich­tern – oft auch ohne jede Gegen­leis­tung.[2]sie­he auch Kli­ma geret­tet, Wind­rad steht, Natur kaputt, Ret­ter reich

Zwecks bes­se­rer Mei­nungs­bil­dung und aus Grün­den der Trans­pa­renz ver­öf­fent­licht der Pivit hier die Pro­jekt­kurz­be­schrei­bung und auch die Lage­plä­ne der Anlagen.

1.2‑Projektkurzbeschreibung-E-160-EP5-E3-R1

2 Kommentare

  • Um sich eine Vor­stel­lung von der Grö­ße der geplan­ten Geld- Druck­ma­schi­nen auf Kos­ten der Gesund­heit der Menschen,der Natur, Kul­tur und unse­rer Hei­mat zu machen , soll­ten alle Ein­woh­ner von Det­mold und Lip­pe einen gemein­sa­men Aus­flug zum Köl­ner Dom unter­neh­men. Dann kann man bes­ser den Wahn­sinn der Wind­rad­hö­he beur­tei­len und die damit ver­bun­de­ne Zer­stö­rung des lip­pi­schen Wal­des, der für die Erho­lung der Bür­ger aus dem Ruhr­ge­biet nach den lip­pi­schen Punk­ta­tio­nen vom Lan­des­ver­band Lip­pe vor­ge­hal­ten wer­den muss.
    Die not­wen­di­ge­Er­wirt­schaf­tung von Geld zur Finan­zie­rung der Kul­tur­ein­rich­tun­gen in Lip­pe, wie vom Lan­des­ver­bands­vor­ste­her behaup­tet, über die Ein­nah­me der Wind­rä­der ist eine Aus­re­de. Das Wort gelo­gen will ich in die­sem Zusam­men­hang aus recht­li­chen Grün­den nicht gebrau­chen. Das Land Nord­rhein-West­fa­len hat sich ver­pflich­tet, not­wen­di­ge Geld­mit­tel zur Ver­fü­gung zu stel­len, falls eine Unter­stüt­zung not­wen­dig ist. In den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten seit 1949 hat der Lan­des­ver­band sei­ne Auf­ga­ben nach und nach ver­nach­läs­sigt. Am Bei­spiel von Bad Mein­berg und sei­nen Kur­ein­rich­tun­gen kann man die Ver­nach­läs­si­gung deut­lich sehen. Die Zer­ti­fi­zie­rung von Bad Mein­berg als Heil­bad für die nächs­ten zehn Jah­re wird die letz­te Zer­ti­fi­zie­rung gewe­sen sein. In den nächs­ten zehn Jah­ren wer­den alle Ein­rich­tun­gen und Heil­mit­tel man­gels finan­zi­el­ler Mit­tel, die alle nach Bad Sal­zu­flen geflos­sen sind, abge­baut wer­den. Der Beginn des Abbaus hat schon heim­lich statt­ge­fun­den. Die Kur­mit­tel­ab­ga­be des Lan­des für das Heil­bad wird nicht aus­rei­chend sein, es zu erhal­ten. Auch der Aus­bau von Bad Mein­berg zu einem bar­rie­re­frei­en Kur­ort für 13 Mil­lio­nen schwer behin­der­te Men­schen allein in Deutsch­land. Als Ersatz für die Heil­mit­tel ist vom Lan­des­ver­band Lip­pe ver­säumt wor­den, die dafür zur Ver­fü­gung gestell­ten öffent­li­che Mit­tel im Haus­halt des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len in Anspruch zu neh­men.. Auch die mög­li­che Ersatz­zer­ti­fi­zie­rung als Kneipp Kur­ort, Luft­kur­ort oder Erho­lungs­ort, wur­de ver­säumt und für die Zukunft durch den geplan­ten Bau der Wind­rä­der end­gül­tig ver­hin­dert. Bleibt der Stadt nur noch der Aus­bau und Hot­spot zum inter­na­tio­na­len Gas­tro­no­mie- Stand­ort mit bar­rie­re­frei­en Zugän­gen und Toi­let­ten­an­la­gen und einen bar­rie­re­frei­en Bahn­hof mit bar­rie­re­frei­en Toi­let­ten­an­la­gen und Ver­pfle­gungs-Sta­tio­nen für den Städ­te und Land Tou­ris­mus zur Besich­ti­gung von Wind­kraft­an­la­gen und zer­stör­ter Bio Diver­si­tät , die man in einem neu­en Lan­des­mu­se­um besich­ti­gen kann, wo dann auch die aus­ge­stopf­ten Adler der ehe­ma­li­gen Adler­war­te „Ber­le­beck“, für die auch ich ein­mal ver­ant­wort­lich war, besich­tigt wer­den können.
    Man könn­te aber auch noch als klei­ne Alter­na­ti­ve ein Wind­rad an das Schwert von Her­mann anbau­en, um damit das Denk­mal und sei­ne Umge­bung mit Strom zu ver­sor­gen, damit es auch bei Nacht besich­tigt wer­den kann . Auch Event Ver­an­stal­tun­gen wären dann mit Strom ver­sorgt. Über die Gebüh­ren könn­te dann der lee­re Geld­beu­tel vom Lan­des­ver­band etwas auf­ge­füllt werden.

  • Der Teu­to­bur­ger Wald in Gefahr: Wind­kraft im Namen des Fortschritts?

    Wer geglaubt hat, dass mit dem Bau der Wind­kraft­an­la­gen rund um die Gau­se­kö­te das Ende der Fah­nen­stan­ge erreicht sei, sieht sich getäuscht. Es geht wei­ter. Mit­ten im Her­zen einer der schöns­ten Gegen­den des Teu­to­bur­ger Waldes.

    Ein Blick Rich­tung Pader­bor­ner Land bei Nacht reicht aus. Die­se roten Warn­lich­ter, die den Hori­zont durch­zie­hen – das ist die Zukunft, die uns auch hier erwar­tet. Stel­len Sie sich vor, wie der Wald zwi­schen Her­manns­denk­mal, Gau­se­kö­te und den Extern­stei­nen bald aus­se­hen wird. Statt unbe­rühr­ter Natur: Roto­ren, Lärm, und eine zer­stü­ckel­te Landschaft.

    Herz­li­chen Glück­wunsch an all jene, die das durch­ge­hen las­sen haben. Die geschwie­gen haben. Die dach­ten, das wür­de schon nicht so schlimm. Kom­men Sie bit­te nicht spä­ter und sagen, das hät­ten Sie nicht gewusst. Oder fra­gen, war­um Sie plötz­lich schlech­ter schlafen.

    Es geht nicht nur um ein paar Wind­rä­der. Es geht um den Umgang mit unse­rer Natur. Wol­len wir das wirk­lich so hinnehmen?

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