Wald für Windkraft völlig ungeeignet – hier wie überall

Die roten WEA sind die geplan­ten. Wer hier »den Schuss nicht gehört hat« (Zitat Lack­mann), dürf­te son­nen­klar sein. Unten ein paar Impres­sio­nen aus dem Gebiet am Sil­ber­bach. Spricht für sich selbst.

Nach­dem der Aus­schuss für Stadt­ent­wick­lung und Lie­gen­schaf­ten in Horn-Bad Mein­berg sein Gemeind­li­ches Ein­ver­neh­men zu den elf geplan­ten Indus­trie­wind­an­la­gen am Sil­ber­bach und auf dem Bau­er­kamp der benach­bar­ten Gemein­de Schlan­gen ein­stim­mig ver­wei­gert hat, zeigt sich Dia­na Ammer mit der Reak­ti­on zufrie­den. Der Kampf sei aber noch lan­ge nicht beendet.

»Die­ser kla­re Beschluss sowie das geschlos­se­ne Auf­tre­ten des Rates, die fach­li­chen Stel­lung­nah­men der Bau­amts­lei­tung und die kla­ren Wor­te des Bür­ger­meis­ters nicht zuletzt auch in der Info­ver­an­stal­tung des Lan­des­ver­ban­des Lip­pe in der Burg­scheu­ne sind wich­tig in die­ser für die Gesamt­stadt Horn-Bad Mein­berg so ele­men­ta­ren Ange­le­gen­heit. So wird das Ver­trau­en der Bür­ger­schaft in die Poli­tik gestärkt, und es besteht die gro­ße Chan­ce, gro­ßen Scha­den von unse­rer Hei­mat abzu­wen­den“, betont die Rats­frau der Linken.

»Der Buchen­berg mit dem Sil­ber­bach­tal und das Lan­ge Tal beim Bau­er­kamp könn­ten Teil einer Natio­nal­parks sein. Der Bio­top­ver­bund von Egge und Teu­to­bur­ger Wald ist unend­lich kost­bar und schüt­zens­wert«, hebt Ammer her­vor. »Durch den Kli­ma­stress und die rabia­te Beförs­te­rung durch den Lan­des­ver­band hat der Wald am Buchen­berg am Sil­ber­bach­tal sehr gelit­ten. Und gera­de fängt der Wald an, sich etwas zu erho­len. Auch eine ein­zig­ar­ti­ge Sala­man­der­po­pu­la­ti­on gibt es dort – noch.«

Schlimme Folgen schwarz-grüner Politik in NRW

Die elf hier geplan­ten Wind­ener­gie­an­la­gen (WEA) sind laut Ammer die größ­ten, die es zur Zeit gibt; die Naben­hö­he – also ohne Roto­ren – sei höher als der Köl­ner Dom, und die Gesamt­hö­he einer WEA betra­ge 263 Meter. Ammer erläu­tert: »Das Natur­freun­de­haus In der Schnat ist nur 500 Meter Luft­li­nie von einer WEA ent­fernt. Durch das Weg­fal­len der 1.000-Meter-Abstandsregel ist der klei­ne Ort Vel­d­rom, der in einer Sen­ke liegt, von immer mehr Wind­kraft­an­la­gen auf den umlie­gen­den Ber­gen umge­ben, und die Lebens­qua­li­tät der Men­schen wie auch das Land­schafts­bild sind schon jetzt und dann erst recht unzu­mut­bar beein­träch­tigt«, schil­dert Dia­na Ammer die schlim­men Fol­gen der schwarz-grü­nen Poli­tik in NRW unter Hen­drik Wüst (CDU)und Mona Neu­baur (Grü­ne).

Damit hät­ten der Buchen­berg mit dem Sil­ber­bach­tal und das Lan­ge Tal am Bau­er­kamp ihre Funk­tio­nen als Wald, als Was­ser­spei­cher, als Nah­erho­lungs- und Fern­wan­der­ziel, als tou­ris­ti­sches High­light ver­lo­ren. Die Rats­frau sagt: »Alle Stand­or­te sind als Was­ser­schutz­ge­bie­te und als Berei­che zum Schutz der Natur (BNS) völ­lig unge­eig­net, nicht zuletzt durch die Nähe zur Hohl­stein­höh­le mit ihren Fle­der­mäu­sen und zu Lerchensporngebieten.«

Es reicht! Dicke!

Der Wald verliert seine Funktion für das Wohl aller

In der Regi­on OWL und ins­be­son­de­re in Horn-Bad Mein­berg sei das gesetz­lich vor­ge­schrie­be­ne Ziel von 1,8 Pro­zent der Flä­che für »Wind­rä­der« vor­zu­se­hen, mehr als erfüllt. So schlie­ße der bis­he­ri­ge wie der neue Regio­nal­plan Anla­gen im Wald jen­seits einer kom­mu­na­len Pla­nung, die es ja in Horn-Bad Mein­berg nicht gebe, prin­zi­pi­ell aus. 

Ammer: »Der zukünf­ti­ge Regio­nal­plan wird wei­ter­hin regeln, dass grund­sätz­lich Indus­trie­wind­an­la­gen im Wald in einer Kom­mu­ne aus­ge­schlos­sen sind, wenn an ande­rer Stel­le schon genü­gend Anla­gen im Stadt­ge­biet ste­hen!« Die­ser Regio­nal­plan habe die ver­schie­de­nen Belan­ge sau­ber und rechts­staat­lich abzu­wä­gen. Des­halb kön­ne die­se »Richt­li­nie F22«, die WEA im Wald grund­sätz­lich aus­schlie­ße, auch erst im zwei­ten Quar­tal 2025 in Kraft treten. 

Die Lin­ken-Poli­ti­ke­rin empört sich: »Auch wenn der alte Regio­nal­plan gilt, wit­tert der LVL die Chan­ce, eine Vor­ge­neh­mi­gung zu bekom­men.« Damit wol­le er dann einen Rechts­an­spruch errei­chen, die­se WEA »an unge­eig­ne­ten Stand­or­ten außer­halb der Regio­nal­pla­nung zu errich­ten«.[1]Zitat Heinz-Gün­ter Koß­mann, Bezirks­re­gie­rung Det­mold, anläss­lich des Wind­dia­lo­ges in Pader­born

Vogel­zug: Kra­ni­che über dem Buchen­berg. Indus­trie­wind­an­la­gen machen dar­aus Frikassee.

Ammers Urteil: »Der LVL behaup­tet eine Geset­zes­lü­cke und dass die betrof­fe­ne Kom­mu­nen ihr gemeind­li­ches Ein­ver­neh­men nicht ver­wei­gern dür­fen. Unter Miss­ach­tung der Regio­nal­pla­nung nimmt der LVL bewusst aus­schließ­lich zur Pro­fi­ter­zie­lung unser öffent­li­ches Geld für die­ses recht­lich frag­wür­di­ge Vor­ha­ben in die Hand, auch wenn dabei die­ses Herz­stück unse­rer Hei­mat zer­stört wer­den würde.«

Der LVL sei jedoch eine Kör­per­schaft öffent­li­chen Rechts und 1949 auf Grund­la­ge der lip­pi­schen Punk­ta­tio­nen gegrün­det wor­den. In der Punk­ta­ti­on 14 heißt es: »Das Land Lip­pe wird in allen Tei­len als Erho­lungs­ge­biet des rhei­nisch-west­fä­li­schen Indus­trie­re­viers ange­se­hen und genießt die sich dar­aus erge­be­ne För­de­rung. Das glei­che gilt für die Bäder des Lan­des Sal­zu­flen, Meinberg.«

»Hier han­delt der LVL gegen sei­nen urei­gens­ten Auf­trag und so haben am Diens­tag ver­schie­de­ne Bür­ger in der Burg­scheu­ne fol­ge­rich­tig den Rück­tritt des Ver­bands­vor­ste­hers gefor­dert und die Exis­tenz des Lan­des­ver­ban­des ins­ge­samt in Fra­ge gestellt«, fin­det Ammer.

Gefährlicher Wildwuchs gefährdet Akzeptanz

Die stell­ver­tre­ten­de NRW-Minis­ter­prä­si­den­tin Mona Neu­baur (Grü­ne) habe kürz­lich bei der Wind­dia­log­kon­fe­renz in Pader­born davon gespro­chen, dass die­ser Wild­wuchs der Pla­nun­gen von 270 Anla­gen allein in OWL außer­halb der kom­mu­na­len und regio­na­len Pla­nun­gen die Akzep­tanz der Ener­gie­wen­de gefähr­den und den gesell­schaft­li­chen Kon­sens zer­stö­ren kön­ne, unter­streicht die Stadtverordnete.

Inzwi­schen sei der Wald in Deutsch­land durch ver­schie­de­ne Fak­to­ren so beein­träch­tigt, dass er sei­nen viel­fäl­ti­gen Funk­tio­nen immer schlech­ter gerecht wer­de, ein CO2-Ver­ur­sa­cher sei und sei­ner eigent­li­chen Spei­cher­funk­ti­on immer schlech­ter nach­kom­men könne.

Ammer: »Die Kri­tik an den Pla­nun­gen des Lan­des­ver­ban­des ist mehr als berech­tigt, ja abso­lut not­wen­dig. Auch für die Ener­gie­wen­de darf nicht der Rechts­staat aus­ge­he­belt und die Demo­kra­tie unter­gra­ben wer­den. Indem Bau­vor­ha­ben durch­ge­drückt wer­den ent­ge­gen der Raum­ord­nung, ohne Abwä­gung aller Belan­ge, ohne brei­ten gesell­schaft­li­chen Kon­sens und ohne Rück­sicht auf die betrof­fe­nen Bür­ger sind die Kli­ma­zie­le nie­mals zu erreichen.«

Anmer­kun­gen

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1 Zitat Heinz-Gün­ter Koß­mann, Bezirks­re­gie­rung Det­mold, anläss­lich des Wind­dia­lo­ges in Paderborn

2 Kommentare

  • „ Mit Speck fängt man Mäu­se“ hat sich der Lan­des­ver­band­vor­ste­her wahr­schein­lich gedacht. Lei­der dane­ben gedacht. Jetzt erstickt er an sei­nem Speck sel­ber. Er hat nicht damit gerech­net, dass die Mäu­se schlau­er sind, als er ange­nom­men hat. Hin­zu kommt, dass er als Lei­ter der Nach­fol­ge­be­hör­de des ehe­ma­li­gen Lan­des Lip­pe gegen die wie ein Gesetz gel­ten­den lip­pi­schen Punk­ta­tio­nen ver­stößt. Dadurch ent­steht ein immenser Scha­den, nicht nur für die Bevöl­ke­rung und Erho­lung suchen­den Men­schen, son­dern auch die­Bio­di­ver­si­tät. Letzt­lich also auch gegen den Men­schen unmit­tel­bar. Schon im Grund­ge­setz steht, dass die Wür­de des Men­schen unan­tast­bar ist. Will Herr Düning Gast zu einem Grund­rechts- Ver­let­zer werden?

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