Nach mehr als 2.000 Jahren tobt wieder eine Schlacht im Teutoburger Wald. Gestern kam es zu einem Scharmützel an der Burg in Horn. Dort haben sich aber die Truppen der Invasoren, die unter dem Banner mit der Aufschrift »Und ewig furzen die Wölfe« (Semper ventus lupiae) marschieren, eine blutige Nase geholt.[1]Die »furzenden Wölfe« sind natürlich eine Verballhornung, die sich der Pivit erlaubt hat. Ein Ulk, mehr nicht. »Semper Ventus Lupiae« soll tatsächlich wohl so viel wie heißen wie »Immer Wind … Weiterlesen …
Sie hatten ihr Heerlager im Braker Schloss in Lemgo verlassen und waren nach Süden gezogen, um den widerspenstigen Untertanen eine Lektion zu erteilen. Sie hofften auf leichtes Spiel. Daraus wurde nichts. Sie sahen sich einer entschlossenen, abwehrbereiten, großen und gut organisierten, gut informierten Front wütender Rebellen gegenüber. Deren Motto: »Gerechtigkeit ist das Fundament der Herrschaft« (Justitia fundamentum regnorum). Die Aufständischen verteidigten wie ein Mann ihre Wälder und die Natur und machten das feindliche Expeditionskorps gnadenlos nieder …
Mal ganz ohne Girlanden: Sollten die Verantwortlichen des Landesverbandes Lippe – Jörg Düning-Gast (CDU), Arne Brand (SPD) – und ihr Helferlein tatsächlich geglaubt haben, sie würden die Bürgerschaft bei der Anhörung zum Windwahn am Silberbachtal verschaukeln, einschüchtern, bedrohen und mal eben einnorden können, so wie sie das mit Rat und Verwaltung in Horn-Bad Meinberg versuchen, dann haben sie sich gewaltig geschnitten. Die löchrige Präsentation wurde allgemein als ein schlechter Witz empfunden, als teilweise auf Kindergartenniveau.
Falls die Lemgoer die feste Absicht hatten, die bereits bestehenden Zweifel am notwendigen Fortbestand des Landesverbandes Lippe zu bestärken – das haben sie locker hingekriegt. Dass mehrfach Rücktrittsforderungen an die Adresse der Landesverbandsspitze laut wurden, kann niemanden ernsthaft überraschen. Das ist nachvollziehbar und berechtigt.
Nach Teilnehmerangaben ist das Unterfangen völlig in die Hose gegangen. Die Bürger haben das übergriffige, arrogante Gebaren der Windkraft-Lobby offenbar gründlich satt – egal, ob die Pläne für Industriewindanlagen im Wald nun im Braker Schloss oder im Detmolder Schloss oder bei deren Paderborner Paladinen geschmiedet werden.
Das war eine Sternstunde der Demokratie.
Es sollte allen Beteiligten bei Verbänden, Parteien und Kommunen im Kreis und darüber hinaus eine Warnung sein: Kommt endlich zur Vernunft!
Heute (11. Dezember) tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Liegenschaften der Stadt Horn-Bad Meinberg von 18 Uhr an in der Burgscheune in Horn. Es wird zentral darum gehen, ob die Stadt zu Plänen für Windkraft im Wald ihr Gemeindliches Einvernehmen verweigert oder nicht. Hier die Vorlagen dazu.
Vorlage_VL-917–20-25 Vorlage_VL-916–20-25–2Anmerkungen
↑1 | Die »furzenden Wölfe« sind natürlich eine Verballhornung, die sich der Pivit erlaubt hat. Ein Ulk, mehr nicht. »Semper Ventus Lupiae« soll tatsächlich wohl so viel wie heißen wie »Immer Wind in/für Lippe«. Nur dass »lupiae« als Genitiv Singular von »lupia« (m.) = »Lippe« sich auf den Fluss Lippe bezieht. Der heißt zwar so, fließt aber gar nicht durch Lippe. Er entspringt außerhalb in Bad Lippspringe und fließt geradewegs nach Westen, um bei Wesel in den Rhein zu münden. Nicht mal das können sie richtig machen im Braker Schloss… |
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Der Landesverband ist dazu da, das Vermögen des ehemaligen Landes Lippe zu verwalten, also Windkraftanlagen im Wald zu verhindern und nicht selbst zu bauen.
NEIN zu Windkraftanlagen im Teutoburger Wald!
Ich kann mich Herrn Benz nur in allen Punkten anschließen!
Danke an alle Verfasser hier!
Forderung: Waldschutz vor Industrieinteressen
Es ist Zeit, dass Verantwortliche in Politik und Wirtschaft endlich Vernunft zeigen:
• Keine Windkraftanlagen im Wald – weder heute noch in Zukunft.
• Transparente Entscheidungsprozesse mit echter Bürgerbeteiligung.
• Fokus auf Flächen, die ökologisch und sozial verträglich sind.
Wälder sind nicht verhandelbar. Es liegt an uns allen, diese schützenswerten Naturgebiete gegen kurzsichtige Industrieinteressen zu verteidigen. Die Bürger im Teutoburger Wald haben ein Zeichen gesetzt. Jetzt müssen andere folgen.